Naturkundemuseum braucht mehr Helfer
Im Speicher des Alten Rathauses Wilster befindet sich die Sammlung einheimischer Tiere und Pflanzen
Ines Güstrau
Seit weit mehr als 40 Jahren gibt es das Naturkundemuseum in Wilster. Damals übernahm die Naturschutzbund-Ortsgruppe Wilster (Nabu) das damals leerstehende Gebäude von der Stadt Wilster. Mit viel Liebe zum Detail verwandelte sich der alte Speicher, der zum historischen Alten Rathaus gehört, im Lauf der Jahre in das heutige Naturkundemuseum. Heute kümmert sich der Verein Historische Rathäuser Wilster um das Museum, für das Vorsitzender Holger Stamm gern Unterstützung von Helfern hätte.
Dass das Naturkundemuseum eine „tolle Umwandlung“ über die Jahrzehnte erfahren habe, sei vor allem Christa und Peter Kock, die sich mit der Nabu-Ortsgruppe enorm engagiert hätten, zu verdanken. „Der Nabu hat wirklich Großartiges geleistet“, betont Holger Stamm. Unterstützt worden sei der Nabu von der Jägerschaft Hegering 7, die nicht nur das Museum mit präparierten Tieren aus der Region versorgte, sondern auch bei den Kosten half. So sei gemeinschaftlich das Naturkundemuseum erweitert worden – bis hinauf in den Dachboden, der ebenfalls mit Landschaftsnachbildungen und vielen verschiedenen heimischen Tieren ausgestattet ist.
2018 hat der Rathäuser-Förderverein die Verantwortung für das Naturkundemuseum vom Nabu übernommen, nach wie vor in Partnerschaft mit dem Hegering 7. Dafür sei der Förderverein sehr dankbar. „Vom kleinsten Insekt bis hin zum Dachs können hier viele verschiedene Tiere aus unserer Region bewundert werden“, erklärt Holger Stamm. Zurzeit betreut er allerdings allein das Naturkundemuseum. Leider schaffe er dadurch keine regelmäßigen Öffnungszeiten mehr.
Vor einiger Zeit war das Naturkundemuseum noch jedes zweite Wochenende in den Monaten April bis Oktober für Besucher geöffnet. „Dafür fehlt mir jedoch Unterstützung“, bedauert Stamm. Man müsse immer zu zweit sein, um die Gäste durch die Etagen führen und andere begrüßen zu können. Es sei leider schon einmal vorgekommen, dass ein kleines präpariertes Tier entwendet wurde. Das möchte man natürlich verhindern. Denn der Gesamtwert der ausgestopften Tiere wird mit rund 80 000 Euro bemessen.
Ans Aufhören ist für Holger Stamm dennoch nicht zu denken. Auf Anmeldung wird das Naturkundemuseum für Besucher geöffnet. Er sagt: „Besonders für Kinder finde ich unser Museum sehr wichtig. Hier erfahren sie viel über die Natur ihrer Heimat“, fügt er hinzu. Jedes Jahr kommen die Vorschulkinder der Kita Schwalbennest zu einer Besichtigung. Die Kleinen würden sich immer freuen und seien begeistert, berichtet Stamm. Denn sie können nicht nur Tiere aus ihrer Heimat bestaunen, sondern auch an Kräutern riechen und sie erraten, Vogelstimmen anhören, an Fellproben die dazugehörigen Tiere benennen oder verschiedene Vogeleier bestaunen. Aber auch die Erwachsenen seien begeistert von der Vielfalt des Museums, was man auch im Gästebuch nachlesen kann.
Bis vor drei Jahren gab es sogar noch ein Bienenvolk, dessen Treiben im Inneren des Gebäudes beobachtet werden konnte. Holger Stamm würde sich sehr freuen, wenn ein Imker Lust hätte, wieder ein Bienenvolk im Naturkundemuseum anzusiedeln und zu betreuen. Denn das sei immer ein ganz besonderer Publikumsmagnet gewesen.
Und freuen würde sich Stamm auch, wenn sich jemand finden würde, der ihn in seiner Arbeit im Museum unterstützen möchte.
Bei Rückfragen und auch bei Interesse für eine Führung können sich Interessierte unter 04823/921040 oder per E-Mail an