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In diesem Speicher hinter dem Alten Rathaus wurde 1982 das Naturkundliche Museum eingerichtet (Foto Jochen Schwarck).

Von Jochen Schwarck WILSTER
Alle zwei Wochen sonnabends sowie an jedem verkaufsoffenen Sonntag werben ein Stellschild sowie ein ausgestopfter Schwan auf dem Bürgersteig an der Ecke Op de Göten/Schmiedestraße für einen Besuch im Naturkundlichen Heimatmuseum. Im idyllisch gelegenen Fachwerkspeicher hinter dem 1585 erbauten Alten Rathaus wurde es 1982 eingerichtet und bis zum Herbst vergangenen Jahres gemeinsam von den Jägern des Hegerings Wilstermarsch und vom Nabu Wilstermarsch betreut. Jetzt kümmert sich eine kleine Gruppe aus dem Förderverein Historische Rathäuser um die Betreuung des Heimatmuseums. Der Nabu ist wegen Überalterung des Vorstandes ausgestiegen, der Hegering ist weiterhin mit im Boot.

„Das Interesse ist sonnabends leider nur schwach und manchmal sogar gleich null“, bekennt Harald Kestermann vom Förderverein. Mit ihm sind seine Frau Margrit sowie die pensionierte Lehrerin Christa Starke ehrenamtlich im Einsatz, wenn das Museum an jedem zweiten und vierten Sonnabend im Monat von 10 bis 12 Uhr sowie an den offenen Sonntagen von 12 bis 17 Uhr seine Türen geöffnet hat. Auch Holger Stamm und dessen Partnerin Barbara unterstützen die drei Ehrenamtler, wann immer ihre Hilfe gebraucht wird.

Die offenen Sonntage ziehen spürbar mehr Menschen in die Stadt, und der Lauf in der Innenstadt führt zu steigenden Besucherzahlen im Naturkundemuseum. Es erstreckt sich mittlerweile über alle drei Etagen des Speichers. Neben attraktiven Präparaten von Vögeln und Pelztieren aus der heimischen Tierwelt sowie von einer Vielzahl an Insekten gibt es auch lebende Tiere zu bestaunen. Lehrreich ist das Gewusel vor einem Zugang zu einem Bienenstock gleich neben der doppelflügeligen Eingangstür, eine sogenannten „Klön-Schnack-Tür“. Hinter einer Glasscheibe kann man den Aufbau der Waben erkennen und versuchen, auch die Königin des Bienenvolkes auszumachen.

Die Tierpräparate sind – von Nabu und Hegering naturgetreu mit heimischen Pflanzen angelegt – in idyllisch zusammengestellten Biotopen zu bestaunen. Da schwingen Weißwangengänse über die Köpfe der Besucher hinweg. Diese werden vertraut gemacht mit Singdrossel, Buchfink und Kohlmeise, sehen eine ganze Fuchsfamilie, Bussarde, Rohrdommeln sowie die Feldmaus, Bisame und Hasen oder sogar auch ein Reh.

Insekten sind in Schaukästen dargestellt. Ihr richtiges Gefühl können vor allem Kinder unter Beweis stellen, wenn sie die verschiedenen Felle vom Hasen, Katze oder Kuh streicheln dürfen. Und zu bewundern sind die über 100 unterschiedlichen Vogeleier, die in einer weiteren Schauvitrine präsentiert werden: von dem kleinen nur wenige Millimeter großen Ei des Zilpzalps bis zum riesigen Straußenei.

„Ein Besuch des Museums ist ganz besonders für Familien mit Kindern, für Kindergartengruppen und Schulklassen zu empfehlen“, sagt Holger Stamm als Vorsitzender des Fördervereins. Der Verein hat seit seiner Gründung im Jahr 2011 durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Aktionen sowie durch die Unterstützung von Sponsoren rund 70.000 Euro für den Erhalt der Gebäude gesammelt und davon bisher gut 60.000 Euro eingesetzt.

>Besichtigung nach Vereinbarung bei der Wilstermarsch-Service GmbH unter 04823/9215950 oder bei Holger Stamm unter 0151/57736659 und zu den Öffnungszeiten. Mehr Infos: www.rathausverein-wilster.de

Harald Kestermann zeigt ein Biotop mit heimischen Tieren (Foto Jochen Schwarck).

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