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In der Zeit von 10:45 bis 15:00 Uhr liest Claudia Lemm für die Kids Märchen zum Thema Wasser in der Wilstermarschstube im Alten Rathaus.
In der Zeit von 10:45 bis 15:00 Uhr liest Claudia Lemm für die Kids Märchen zum Thema Wasser in der Wilstermarschstube im Alten Rathaus.
Demokratie-Initiative veranstaltet Ausstellung über die Nazi-Zeit in Wilster
Ilke Rosenburg
Wilster
Wie war das eigentlich damals in der NS-Zeit und im Krieg in Wilster? Die Wilsteraner Initiative für Demokratie, Menschlichkeit und Vielfalt arbeitet intensiv gegen das Vergessen und hat schon mit einigen Veranstaltungen auf die Beine gestellt, um die Werte, für die ihre Mitstreiter stehen, in die Öffentlichkeit zu tragen. Seit längerem in Vorbereitung ist eine Ausstellung, die vom 8. bis zum 10. Oktober vor dem Hintergrund „80 Jahre Kriegsende – NS-Zeit in Wilster“ im Alten Rathaus, Op de Göten, stattfinden wird. Das Rahmenprogramm dafür steht. Initiativen-Sprecher Manfred Schmiade weist auf das nächste Treffen am Donnerstag, 18. September, um 18.30 Uhr im Kulturhaus Wilster hin, bei dem die Details zur Ausstellung im Mittelpunkt stehen werden und zu dem alle Interessierten eingeladen sind.
Schmiade nennt die Intension, die hinter der Veranstaltung steht: „Wir erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus in der Wilstermarsch. Das Unrecht und die Folgen der NS-Zeit dürfen sich nicht wiederholen. Wir setzen uns ein für Demokratie, Menschlichkeit und Vielfalt“, unterstreicht er. Eröffnet wird die Ausstellung am Mittwoch, 8. Oktober, um 18.30 Uhr im Alten Rathaus. Dort wird Carsten Schröder zunächst einen Vortrag halten. Schröder und seine Frau Karin Lewandowski haben sich intensiv mit der nationalsozialistischen Geschichte der Marschenstadt und ihrer Opfer befasst. Im Anschluss folgt eine Führung durch die Ausstellung.
Arbeiten von Wilsteraner Schülern
In den Folgetagen hoffen die Initiatoren auf viele Besucher, die dann durch die Ausstellung geführt werden. Besonders soll der Gemeinschaftsschule Wilster für einzelne Klassen angeboten werden, sich mit der NS-Geschichte zu befassen. „Wir haben die Ausstellung extra in die vorletzte Woche vor den Herbstferien gelegt und hoffen, dass unsere Ausstellung von Schülern und Lehrern besucht wird“, so Manfred Schmiade, der gemeinsam mit Christel Pruter-Kock, Karin Lewandowski, Carsten Schröder, Helmut Jacobs, Holger Stamm und Manfred Bauch an der Ausstellung arbeitet.
Besonders interessant sein dürften auch für Schüler Beiträge von drei Jugendlichen, die an der Gemeinschaftsschule Wilster in diesem Jahr ihren Abschluss machten. Ihre Arbeiten mit einer Zeitleiste Wilsters, Sehenswürdigkeiten der Stadt und über die Bombardierung Wilsters werden an einer Stellwand präsentiert. „Darüber freuen wir uns sehr“, so Schmiade.
Neben den Führungen gehört auch eine weitere öffentliche Veranstaltung am Freitag, 10. Oktober, abends im Ausstellungsraum dazu. Details werden noch bekannt gegeben. Inhaltlich können sich die Besucher in der Ausstellung an insgesamt zwölf Stellwänden informieren. Da gibt es zunächst einen historischen Überblick zur Vorgeschichte der NS-Zeit. Dazu werde es Bilder aus Wilster und entsprechenden Text geben. Dem folge die Machtentfaltung der Nazis ab 1933 mit Texten, beispielsweise auch aus der Wilsterschen Zeitung. Hinzu kommen Bilder von Aufmärschen in der Stadt und von der Volksabstimmung.
Nazi-Größen in Wilster
Ein Teil der Ausstellung gebe auch Auskunft über Nazigrößen aus Wilster, wobei aus Rücksicht auf die Nachkommen auf Namensnennung verzichtet werde. Allerdings werde Bezug auf den einstigen Mittelschullehrer Dietrich Klagges (ab 1918 bis Mitte der 1920er Jahre) genommen, der später als Staatsminister für Inneres und Volksbildung im damaligen „Freistaat Braunschweig“ für die Einbürgerung Hitlers sorgte.
Vor allem aber widme sich die Ausstellung der Verfolgung in der NS-Zeit. Da gehe es um die Personen hinter den Stolpersteinen, die vor dem Alten Rathaus liegen, um Zwangssterilisierungen im Wilsteraner Krankenhaus Menckestift, Texte von Kriegsgefangenen und Bilder. Fündig geworden sei man gerade hinsichtlich der Kriegsgefangenen auch im Heimatbuch der Gemeinde Dammfleth von Manfred Otto Niendorf, herausgegeben im Jahr 1990. Außerdem macht die Initiative auf ihre Aktivitäten seit März 2023 in Wilster aufmerksam, unter anderem mit einem Plakat zum Film, der vergangenes Jahr in Erinnerung an die Reichspogromnacht im Kulturhaus gezeigt wurde. Aufmerksam macht Schmiade noch darauf, dass im Anschluss an die Ausstellungstage am Samstag, 11. Oktober, von 10 bis 16 Uhr in den Räumen von „Steinburg Sozial“ am Bahnhof das „Fest der Kulturen“gefeiert werden wird.
Arno Kruse hält am Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ einen Vortrag über die Geschichte der Schifffahrt
Ilke Rosenburg
Wilster
Die Geschichte der Schifffahrt begeistert Arno Kruse aus Stördorf. Der Maler und Grafiker hat sich intensiv mit der Tradition des Schiffbaus in Wilster Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts befasst. Darüber hinaus mit der Bedeutung der Schifffahrt, die neben der Landwirtschaft einst Existenzgrundlage Wilsters und der Wilstermarsch war. Das hat er sich zum Thema eines Vortrags gemacht, den er im Rahmen des Aktionstags „Die Wilstermarsch erfahren“ am Sonntag, 14. September, im Alten Rathaus, Op de Göten, geben wird. Beginn ist um 11.30 Uhr.
Schnittstelle der Binnenschifffahrt
Insbesondere hat sich Arno Kruse dem Holzschiffbau gewidmet. Ohne die schiffbare Wilsterau wäre dieser Berufszweig in der Marschenstadt gar nicht möglich gewesen. Damit schlägt Kruse auch den interessanten Bogen zum Alten Rathaus, das am Aktionstag bei verschiedenen Führungen besichtigt werden kann, und zum Spaziergang an und auf Wasserläufen in der Stadt, den der Wilsteraner Hans-Peter Micheel leiten wird. Das Alte Rathaus mit benachbartem Speicher, der heute das Naturkundemuseum beherbergt, sei bis ins 18. Jahrhundert als Handelsplatz genutzt worden. Und durch die Wilsterau, die übrigens bis ins 20. Jahrhundert neben den Gebäuden floss, sei das eine Schnittstelle der Binnenschifffahrt von Ex- und Importladungen gewesen.
In einem Vorab-Vortrag im Saal des Alten Rathauses mit Vertretern der Lenkungsgruppe des Aktionstages sowie weiteren Besuchern nahm Arno Kruse die Zuhörer mit in die Vergangenheit. Historische Fotografien und eigene Zeichnungen von ihm sowie historische Fotografien untermalten den Vortrag, der über die Zahl der Werften in Wilster und der dort gezimmerten Ewer informierte und das Publikum staunen ließ. Kruse dankte Robert Friedrichs, der dafür Fotos aus der Sammlung seines Großvaters, des einstigen Wilsteraner Fotografen Werner Behning, zur Verfügung gestellt habe.
Auch für Wilsteraner werde dieser Vortrag einiges überraschend Neues bieten, zeigte sich Jürgen Ruge, Sprecher der Lenkungsgruppe, überzeugt. Ein paar Tipps nahm Arno Kruse gerne aus seinem Publikum mit. Denn er trägt sich mit einer Idee: „Ich werde ein Buch schreiben“, erzählt er. Darin wolle er sich gezielt dem Holzschiffbau in Wilster von 1840 bis 1910 widmen. „Ich bin seit drei Jahren am Recherchieren“, so Kruse weiter. Je tiefer er in die Materie eintauche, desto schwieriger werde es, da immer mehr Informationen zu Tage treten würden, meint er lächelnd. Aber er freue sich über alle Anregungen, die vielleicht noch irgendwo bei älteren Wilsteranern „schlummern“.
Stationen am Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“
Die offizielle Eröffnung des Aktionstags „Die Wilstermarsch erfahren“ am Sonntag, 14. September, findet um 10 Uhr in Wilster vor der Gartentreppe des Neuen Rathauses, Rathausstraße 4, mit Blick auf den Bürgermeistergarten statt. Am Neuen Rathaus beginnen anschließend sowohl der Spaziergang an und auf Wasserläufen in Wilster als auch die Störfähren-Radtour. Die Radtour ist zirka 48 Kilometer lang, eine Anmeldung dafür ist erforderlich. Die zweite Radtour zum Herrenmoor und zu anderen Moorflächen startet gegen 11 Uhr am Markt vor dem Kulturhaus und ist zirka 38 Kilometer lang. Hierfür ist ebenfalls eine Anmeldung nötig.
Nähere Informationen zu Stationen gibt es auf der Internetseite www.wilstermarsch-erfahren.de. Dort sind seit 1. August auch die für einige Aktionen erforderlichen Anmeldungen möglich, ebenso unter Telefon 04823 9215950 bei der Wilstermarsch Service GmbH.
Werbung für ein Stück Heimat
14. September ist Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ – 17 Stationen und zwei geführte Radtouren
Ilke Rosenburg
Wilster
Wo durchzog die Wilster-Au einst die Stadt? Warum versank das Dorf Elredefleth in den Elbfluten? Welche wirtschaftliche Bedeutung hat der Beidenflether Binnenhafen heute noch? Das sind nur einige der Themen, die diesmal beim Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ in den Mittelpunkt gerückt werden.
Der vierte Aktionstag seiner Art
„Wie immer findet unser Regiobranding-Aktionstag am zweiten Sonntag im September statt“, kündigt Jürgen Ruge, Sprecher der Lenkungsgruppe, an. Am Sonntag, 14. September, von 10 bis 17 Uhr, zum Teil bis 18 Uhr, können die Besucher die 17 Stationen ansteuern oder auch an einer der zwei geführten Radtouren teilnehmen. In der kommenden Woche werden die Broschüren mit dem Programm des Aktionstags ausgelegt. In den Touristbüros in Wilster (Wilstermarsch Service GmbH in der Neuen Schmiede, Rathausstraße 68), in Itzehoe, Glückstadt, Kellinghusen, Burg und Brunsbüttel werden Modelle der Bockmühle Honigfleth darauf aufmerksam machen. Darüber hinaus werden die Broschüren in Geschäften, Arztpraxen und öffentlichen Gebäuden schwerpunktmäßig in der Wilstermarsch ausliegen. Ausführliche Infos gibt es zudem auf der Webseite www.wilstermarsch-erfahren.de, auf die Anke Rohwedder von der Wilstermarsch Service GmbH, ehrenamtliches Mitglied in der Lenkungsgruppe, hinweist. Die Mühle, das Wahrzeichen der Wilstermarsch, ist von Beginn an auch das Symbol des Aktionstags und findet sich sowohl auf den Broschüren als auch auf Aufstellern, Strandflaggen und Bannern wieder, die den Interessierten den Weg zur jeweiligen Station zeigen werden. Das diesjährige Motiv, die Mühle in Kombination mit dem Ausschnitt eines Fotos des Künstlers Daniel Daumke, wurde von Grafiker Rüdiger Paulsen entworfen. Auch er gehört zum ehrenamtlichen Team der Lenkungsgruppe. Daumke wird übrigens gemeinsam mit der Foto-Künstlerin Steffanie Videc am Aktionstag Wasserimpressionen ausstellen – und zwar „Open Air“ am Hafen beim Bouleplatz in Wewelsfleth von 10.30 bis 17 Uhr.
Offiziell eröffnet wird „Die Wilstermarsch erfahren“ am 14. September um 10 Uhr vor der Gartentreppe des Neuen Rathauses mit Blick auf den Bürgermeistergarten. Grußworte werden in diesem Jahr Vertreter von Sponsoren halten, so Jürgen Ruge, der die Moderation übernehmen wird. Für das Amt Wilstermarsch wird Amtsvorsteher Volker Bolten sprechen, für die Stadtwerke Wilster Geschäftsführer René Quurk und für die Schleswig-Holstein Netz GmbH Regionalmanager Michael Gudewill. Weitere Sponsoren seien der Heimatverband Kreis Steinburg, die Sparkasse Westholstein und die Peters-Werft Wewelsfleth. Letztere ist in den Aktionstag als Station eingebunden. Dort wird es um 11 und um 13 Uhr Führungen geben, für die Anmeldungen erforderlich sind, da die Personenzahl begrenzt ist. Anmelden müssen sich Interessierte auch für die Radtouren mit Ute Lange und Andreas Michel sowie für die geführten Moorwanderungen mit Helge Luthe. Das ist möglich ab 1. August unter www.wilstermarsch-erfahren.de oder telefonisch unter 04823 9215950. Nach der Eröffnung stehen an den verschiedenen Stationen Menschen bereit, um das, wofür sie „brennen“, anderen näherzubringen. Dabei gibt es auch vielfältige Angebote für die ganze Familie, damit auch Kinder und Jugendliche die Besonderheiten der Region erleben.
Schiffmodelle, Paddelspaß und Wasserspiele
Nicht alle Stationen sind barrierefrei erreichbar, auch darüber informiert die Broschüre beziehungsweise die Webseite. In Wilster gibt es Führungen durchs Alte Rathaus, das einst als Handelsplatz an der Wilster-Au genutzt wurde. Einen Vortrag über „Maritimes aus alten Tagen“ hält dort Arno Kruse, und Hans-Peter Micheel nimmt die Besucher mit auf einen Spaziergang entlang der einstigen Wasserläufe in Wilster, wobei Startpunkt auch das Alte Rathaus ist.
Die Schöpfmühle Honigfleth, Modellschiffe auf der dortigen Wettern und Paddeltouren von Kasenort zur Schöpfmühle sind weitere Stationen. Die Kanus dafür stellt die Gemeinschaftsschule Wilster zur Verfügung. In Kasenort gibt es eine echte Schleusung mit Passage des historischen Segelfrachters Fritz Lexow. Wie die Ladung eines Binnenschiffes gelöscht wird, wird in Beidenfleth gezeigt, dort gibt der Segler-Verein auch Einblicke in Wassersport auf der Stör. Wasserspiele am Hafen werden neben den Wasserimpressionen und den Werft-Führungen in Wewelsfleth geboten.
Etwas weiter längs steht dann das Störsperrwerk im Mittelpunkt, wo dessen 50-jähriges Bestehen mit einem umfangreichen Programm gefeiert wird. Dort erwarten interessante Ausstellungen zu Küsten- und Katastrophenschutz mit Technik zum Anfassen die Besucher. Binnenentwässerung wird dort am Wewelsflether Schöpfwerk erklärt, und Experten informieren darüber, was bei Sturmflut und Deichbruch zu tun ist. In St. Margarethen wird es etwas mystisch, dort geht es um das einst in den Elbfluten versunkene Dorf Elredefleth.
Hier können Sie die Broschüre zum Aktionstag am 14. September 2025 "Die Wilstermarsch erfahren" herunterladen.
Die Treppengeländer am Haupteingang und zum Bürgermeistergarten waren stark verrostet.
Sie mussten dringend saniert werden.
In Handarbeit wurden sie entrostet und neu grundiert.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Ein zweifacher Endanstrich schützt die Geländer für die nächsten Jahre.
So kommen die Hochzeitsfotos der frisch getrauten Ehepaare auf den Treppenaufgängen viel besser zur Geltung.
Die Kosten für die Renovierung trägt der Förderverein Historische Rathäuser in Wilster e. V.