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Für Wilsters neue Stadtarchivarin Mareike Bünz geht es zurzeit darum, die Findbücher zu digitalisieren

SIE IST SEIT JAHRESBEGINN WILSTERS STADTARCHIVARIN: MAREIKE BÜNZ 
FOTO: ILKE ROSENBURG

lke Rosenburg WILSTER
„Mich interessiert regionale Geschichte sehr“, sagt Mareike Bünz (45). Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist die Diplom-Verwaltungswirtin, die mit Ehemann und zwei Söhnen in Oldendorf lebt, Wilsters neue Stadtarchivarin. Als sie seinerzeit die Stellenanzeige in der Zeitung las, habe sie diese Arbeit sofort gereizt. Und die ersten Monate ihrer Tätigkeit haben sie in ihrem Elan bestärkt. „Es ist interessant, was man alles lernt“, erzählt sie lächelnd von den Entdeckungen über die Vergangenheit im städtischen Fundus bis zurück ins Jahr 1250.

Und die bestärken sie in ihrer Ehrfurcht vor Historischem. In ihrem Büro im Obergeschoss des Neuen Rathauses befasst sie sich An drei Vormittagen in der Woche intensiv mit der Digitalisierung des Archivs. Hauptsächlich gehe es dabei um die Erfassung der Findbücher. Es gibt im Stadtarchiv etwa 20 handschriftlich geführte oder maschinengeschriebene Findbücher – bis 350 Jahre zurück. „Ich habe gerade angefangen, das Findbuch der Altenabteilung zu digitalisieren.“ Findbücher dienen dazu, die Akten des Archiv-Bestands zuordnen zu können. Entsprechende Nummerierungen helfen, das Gesuchte zu finden.

Das wird durch die Digitalisierung deutlich erleichtert, auch wenn die gesamte Bestandsaufnahme sehr zeit- und arbeitsintensiv sei. Dabei werde es ebenfalls darum gehen, Verknüpfungen herzustellen. So könne dann beispielsweise das Vorgehen bei der Ahnenforschung erleichtert werden. Ziel sei es, so Bünz, dass bei der Eingabe eines Namens oder Begriffes dann auch alle entsprechenden Unterlagen, die im Zusammenhang stehen, einfacher zu finden sein werden.

Aber auch viele weitere Themenschwerpunkte werden durch die Digitalisierung weniger umständlich zu entdecken sein. So verweisen die Findbücher aus dem 16. Jahhundert auf Schriftstücke, die beispielsweise die Anwesenheit des dänischen Königs dokumentieren. Auch Kirchspielsvogt- oder Bürgermeisterwahlen ebenso wie Erlasse sind aufzufinden, bis hin zu dem Nachweis über Beiträge der Stadt zum Taubstummeninstitut in Schleswig (1852 bis 1860). „Es gibt auch Namenfindbücher“, fügt Bünz hinzu. Diese will sie auch versuchen, einzupflegen. Ein Fernziel sei es, Bilder passend zu den Themen zu digitalisieren. Das werde aber noch dauern.

„Das Ganze bedarf sehr viel Zeit und Ruhe“, meinte angesichts des umfangreichen Archivmaterials auch Bürgermeister Walter Schulz. Die Stadt sei froh, mit Mareike Bünz eine neue Stadtarchivarin gefunden zu haben. Das Archiv, das aufgrund der Rathaussanierung völlig auseinandergerissen gewesen sei, stelle sie vor eine große Herausforderung. Zur Unterstützung beim Einrichtungsstart auf der oberen Etage des Neuen Rathauses habe sich auf Anfrage des Bürgermeisters der frühere Archivar Harald Bürger bereit erklärt, berichtet Schulz dankbar. Bei speziellen Suchanfragen – gerade in der Anfangszeit – stünde er für Mareike Bünz auch noch als Ansprechpartner zur Verfügung.

Das Archiv ist donnerstags von 10 bis 12.15 Uhr geöffnet, Besucher müssen aber – aufgrund der Corona-Pandemie – telefonisch Termine vereinbaren: 04823/920279. Sie können aber jederzeit auch per E-Mail mit Mareike Bünz kommunizieren: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. „Das ist im Grunde sogar besser, dann kann ich schon etwas vorbereiten“, fügt sie hinzu. Bürgermeister und Archivarin weisen aber darauf hin, dass die historischen Dokumente nicht entliehen werden, jedoch vor Ort eingesehen werden können. Zum Schutz der Akten stehen Gasthandschuhe zur Verfügung, mitbringen müssen Besucher aber den derzeit erforderlichen Mundschutz.

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