Sabine Kolz
Wilster Es ging an den 17 Stationen in der Wilstermarsch zwar vor allem ums Wasser, doch nicht nur: Karin Labendowicz (links) schlüpfte erneut in die Rolle der Etatsrätin Doos und führte durch das Doos’sche Palais und Claudia Lemm erzählte als Magd Märchen. Welche Aktionen noch angeboten wurden, lesen Sie auf Seite 27.
Erlebnisse rund ums Wasser
„Die Wilstermarsch erfahren“: Großer Aktionstag findet zum vierten Mal statt und lockt zahlreiche Besucher an
Sabine Kolz
Wilster Grau in Grau startete der Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ am Sonntag. Als Sprecher der Regiobranding-Lenkungsgruppe, die ihn organisierte, begrüßte Jürgen Ruge die Teilnehmer von Fahrradgruppen und Spaziergängen sowie interessierte Gäste zur Eröffnung vor der Rathaustreppe im Bürgermeistergarten in Wilster. „Und sollte es regnen, gehört das heute zu unserem Motto ,eine vom Wasser geprägte Region‘“, sagte er augenzwinkernd. Aber das Wetter hielt, die Sonne schien, und wie in den vergangenen Jahren waren an den Stationen viele Besucher anzutreffen.
Alle 17 Angebote waren gut besucht und auch die vierte Auflage des Aktionstages gilt somit als voller Erfolg. Voraussichtlich werden die Landwirtschaft und ihre Menschen im kommenden Jahr das Thema des großen Aktionstages sein, kündigte Ruge bereits an.
Führungen durch Rathaus und Palais
Die beiden historischen Rathäuser standen offen, mit Karin Labendowicz als Etatsrätin Doos im Doos‘schen Palais und dem Rathaus-Förderverein im Alten Rathaus, in dem auch Claudia Lemm wieder Märchen erzählte. Es gab jeweils Führungen durch die Räume. Amtsvorsteher Volker Bolten hatte bei der Eröffnung betont, dass er sich über den Aktionstag sehr freue und den ehrenamtlichen Akteuren gedankte, die sich mit viel Engagement und Wissen einbringen würden. Danach erklärte er in seiner Heimatgemeinde St. Margarethen die Hintergründe zum versunkenen Dorf Elredefleth, das aufgrund einer großen Sturmflut aufgegeben und dessen Kirche abgebaut und in St. Margarethen wieder aufgebaut wurde. Anschaulich wurden Sturmflutmaße, die Höhe der Deichkronen und die Tiefe der Elbe dargestellt. Arno Kruse brachte den Besuchern in der Markthalle im Alten Rathaus die Stadt Wilster als Schiffbau-Stadt mit der Bergmannschen Werft, als seinerzeit größte an der Wilster Au, näher. Hier wurden die Ewer gebaut, die die Waren aus der exportorientierten Hafenstadt nach Holland, Frankreich, Spanien und Portugal brachten. Später wurde Kruse noch einmal tätig: In Kasenort war eine Schauschleusung der Fritz Lexow angekündigt und vorbereitet worden. Leider ließ sich die Klappbrücke aber nicht öffnen, sodass die Lexow an ihrem Liegeplatz blieb und Kruse mit seinem „Butt“, einem Ruderboot, schleuste. Das Besondere daran war, dass der Skipper durch die Schleuse wriggte, also das Boot nur mit einem Riemen antrieb. Nach dem Passieren der Schleuse konnte dann gerudert werden.